Milch für verwaiste Elefantenbabys
Noch immer wird aus der Wilderei in Afrika massiv Kapital geschlagen. Die Folgen sind fatal – vor allem Elefantenbabys verlieren auf diese Weise ihre Mütter und sterben oft einen qualvollen Hungertod.
Selbst in speziellen Auffangstationen erweist sich die Aufzucht dieser Tiere als extrem schwierig – es fehlt an einem für Elefanten geeigneten Milchaustauscher. Für Dr. Julia Gräfin Maltzan ist es ein Herzensanliegen, hier zu helfen. Die Akademie für Zoo- und Wildtierschutz arbeitet daher an der Entwicklung einer Spezialmischung, die es ermöglicht, die Tiere optimal und kostengünstig versorgen zu können.
Ein erstes Ziel dieses Projektes, diesen Milchaustauscher vor Ort unter tierärztlicher Aufsicht klinisch zu erproben, ist bereits geglückt. Bei ihrer Reise im November 2015 zu den Kooperationspartnern in Tansania von der NGO „Kiliman-jaro Animal C.R.E.W.“ auf der Makoa-Farm hatte die Akademie weitere 110 Kilogramm dieses Milchpulvers im Gepäck. Dort soll eine Auffangstation für verletzte und in Not geratene Wildtiere, vor allem für verwaiste Elefantenbabys, entstehen. Mit dem Bau dieser Station wurde noch während des Aufenthalts von Dr. Maltzan und Prof. Dr. Wiesner begonnen. Auch dieses Vorhaben wird von der Akademie unterstützt – sie sponsert die nötige Ausrüstung für eine optimale tiermedizinische Versorgung vor Ort.
Mit dem Blasrohr nach Tansania – zum Schutz bedrohter Tiere
In dem ostafrikanischen Land ist es eine echte Innovation – die tierschonende Distanzimmobilisation mit dem Blasrohr.
Wie diese Technik in der Praxis funktioniert, hatte die Akademie im November 2014 bei einem Spezialkurs auf der Makoa-Farm bei Moshi Wildlife-Experten des Landes vermittelt. 2015 reisten Dr. Julia Gräfin Maltzan und Prof. Dr. Henning Wiesner erneut nach Tansania, um vor Ort zu zeigen, wie aus einfachen Mitteln Blasrohre und die Pfeile dafür selbst hergestellt werden können.
Der Kontakt zur Akademie kam über die beiden Veterinäre Elisabeth Stegmaier und Dr. Dr. Laszlo Paizs zustande, die in Moshi auf der Makoa-Farm neben einer Praxis für Zoo- und Wildtiere das einzige zoopädagogische Zentrum des Landes betreiben und die NGO „Kilimanjaro Animal C.R.E.W.“ ins Leben gerufen haben. Die Akademie für Zoo- und Wildtierschutz e.V. hilft dieser NGO nun beim Aufbau eines
„Rescue & Immobilisation Centers“, das den einfachen und kostengünstigen Einsatz der besonders tierschonenden Blasrohrtechnik weiter im Land verbreiten soll. Unterstützt werden sie dabei von der Tierärztin Dr. Miriam Wiesner, die ebenfalls als Dozentin für diesen Kurs mit von der Partie war. Mit dabei hatten die Veterinäre diesmal Maschinen zur Herstellung der „fliegenden Spritzen“, deren normaler Bezug über europäische Firmen von Afrika aus zu hohe Kosten verursacht.
Ein wenig Fingerspitzengefühl braucht es, um die Pfeile selbst herzustellen. Tricks und Kniffe, wie dies am einfachsten und schnellsten funktioniert, zeigte Prof. Dr. Henning Wiesner den dortigen Veterinären. Auch Blasrohre sind leicht selbst anzufertigen – denn Vorhangstangen, Rohre etc. in den dafür geeigneten Abmessungen gibt es in allen Ländern der Welt. Der neue Spezialkurs in Tansania zeigt bereits erste Erfolge: Elisabeth Stegmaier und Dr. Dr. Laszlo Paizs setzen die Methode begeistert ein. ■