München
Rückblick
In den vergangenen Jahren hat die Akademie immer wieder Zoologische Gärten anderer Kontinente bereist, um persönlich vor Ort zu beraten und praktische Erfahrungen auszutauschen.
Eine Bilanz dazu zieht Dr. Julia Gräfin Maltzan:
„Der pädagogische Auftrag von Zoos ist insbesondere in Entwicklungsländern essentiell, denn ohne diese Zoos und die daraus resultierende Motivation der Bevölkerung wäre langfristig kein Artenschutz realisierbar. Da ein Großteil dieser Zoos aber durch vielfältige personelle, finanzielle, fachliche, klimatische und weitere Erschwernisse oft nur suboptimal arbeiten kann, aber gerade diesen Einrichtungen beim globalen Bemühen um den Erhalt von Arten und ihren Lebensräumen eine Schlüsselrolle zukommt, war es unser Anliegen, diese Zoos zu unterstützen, um weltweit diese gemeinsamen Ziele zu fördern. Auch die Weiterbildung von Rangern an einer Wildtierschule in Kamerun verfolgte ein ähnliches Ziel: die Menschen optimal mit Wissen auszustatten, die für die Wildtiere in ihren ursprünglichen Lebensräumen verantwortlich sind.
Getragen waren die Zoo-Beratungen von der Überzeugung, dass jedes Wildtier immer die gleichen Bedürfnisse hat und es daher keine Rolle spielt, in welcher Kultur, Religion oder Tradition die Menschen, die es betreuen, leben. So begannen wir meist mit der Erstellung von tierschutzrelevanten Audits/ Evaluierungen als Grundlage für eine detaillierte Beratung, um den Standard der Zoos zu verbessern.
Wichtig schien uns besonders der persönliche Kontakt als Basis für die zukünftige Kooperation. Als Ziel hatten wir die Schaffung einer Kultur für Naturschutz formuliert, ebenso sollte durch die art- und tierschutzgerechte Gehegegestaltung die Würde eines jeden Tieres erkennbar werden. Im Vordergrund standen dabei natürlich der Austausch von Fachwissen und das praktische Training, zu Themen der tiermedizinischen Betreuung, Distanzimmobilisation, zur Prophylaxe, Haltung, Fütterung, Pflege und Unterbringung. Wenn möglich, wurde die jeweilige Universität als künftiges Zentrum für Wildtiermedizin mit eingebunden.
So besuchten wir in den vergangenen Jahren die Zoos in Havanna/Kuba, Kairo/Ägypten, Tripolis/Libyen, Abidjan/Cote d’Ivoire, Rio de Janeiro, Recife/Brasilien, Kishinev/Moldawien, Surabaja, Prigen, Bogor, Bali/Indonesien, Garoua/Kamerun. Einige dieser Beratungen waren von WildWelfare, einer englischen Wildtierschutz-NGO, initiiert und gemeinsam durchgeführt.
Der konstruktive Austausch und die überaus positive Resonanz waren immer wieder überwältigend und bestätigen unsere Überzeugung, mit diesen Einsätzen auf dem richtigen Weg zu sein.“ Natürlich wird die Akademie diese Initiative fortsetzen.