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Schutz der Wildtiere durch intelligente Hightech-Sender
„Icarus“ ist eines der aufsehenerregendsten Projekte für den weltweiten Tier-, Natur- und Artenschutz: Das Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie versieht dabei unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Wikelski Tiere mit Minisendern, deren Empfangsantenne sich auf der Internatio-nalen Raumstation ISS befindet. Ziel ist es, die Wanderwege verschiedener Arten zu erforschen und sie so besser schützen zu können.
Seit 2019 unterstützt die Akademie Prof. Martin Wikelski und sein Projekt. Im vergangenen Jahr hat sich bereits gezeigt, wie wichtig diese Hilfe ist – und wie ganz konkret damit auch verletzten Tieren geholfen werden kann.
Prof. Dr. Wikelski berichtet:
„Wie in vielen Gegenden von Afrika und auch anderen Naturräumen der Welt leiden große Säugetiere im Krüger-Nationalpark oft darunter, dass sie Opfer von menschlichen Fallen werden. Ganz besonders deutlich wird dies, wenn geschützte und bedrohte Wildtiere, wie afrikanische Wildhunde, sich in Schlingen verfangen, die für essbares Wild, wie Gazellen, aufgestellt wurden. Oft sterben diese Tiere unbeabsichtigt in den Fallen, bisweilen können sie sich aber auch frei reißen oder frei beißen und fügen sich dabei durch die anhaftenden Schlingen tiefste Wunden zu.
Durch elektronische Ohrmarken oder Halsbänder, die durch die Unterstützung der Akademie für Zoo- und Wildtierschutz vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie entwickelt wurden, kann jetzt der Gesundheitszustand von Wildtieren in nahezu Echtzeit ermittelt werden. Die elektronischen Datenlogger können wahrnehmen, wenn sich ein Tier nicht mehr artgerecht bewegt, etwa wenn ein Wildhund nicht mehr mit seinen Artgenossen im Rudel mitläuft. Der elektronische Tag sendet dann ein Warnsignal an die Wildhüter und zeigt auch die Position auf, wo sich das Tier befindet. Wie im Fall des Wildhundes LP-X2-01 können die Ranger das Tier dann unmittelbar finden, es anästhesieren, die Schlinge entfernen, die Wunde verarzten und im Nachgang eine Wundbehandlung einleiten. Der Wildhund LP-X2-01 konnte so vor dem sicheren Tod durch Infektion und Verhungern bewahrt werden. Diese Informationen sind auch auf der allgemein zugänglichen Animal Tracker App verfügbar. Mittels dieser App können Besucher des Krüger-Nationalparks beim Schutz der Wildtiere mithelfen und die Ranger in ihrer Arbeit unterstützen.
Die Förderung durch die Akademie für Zoo- und Wildtierschutz war essenziell, um das Internet der Dinge jetzt zum Internet der Tiere zu machen und zu deren Schutz einzusetzen.“