Peru | Guayana
Für Andenbär & Co.
Gemeinsam sind wir stark – so könnte die Zusammenarbeit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt und der Akademie überschrieben sein. Es geht dabei um den Schutz der Nashörner in Afrika und den Schutz von Anden- oder Brillenbären in Südamerika – und um enorme Herausforderungen für beide Organisationen.
Im Südosten Perus, dort, wo die Anden mit dem Amazonasbecken zusammentreffen, existiert eine einzigartige Artenvielfalt. Diese Region ist aber auch der wahrscheinlich letzte Ort der Welt, an dem indigene Völker ohne Kontakt zur Zivilisation leben können. Die peruanische Regierung hat dort in den vergangenen Jahrzehnten sehr große Schutzgebiete eingerichtet – wie das Manu Biosphärenreservat, das auch eines der letzten Rückzugsgebiete des vom Aussterben bedrohten Brillen- oder Andenbären ist.
Bereits seit 2018 unterstützt die Akademie die Zoologische Gesellschaft Frankfurt in ihrem Bemühen dort, Artenschutz zu betreiben und dabei auch das Wohl der dort lebenden Menschen zu berücksichtigen. So werden derzeit in einem Pilotprojekt sämtliche Konflikte zwischen Menschen und Bären überwacht, deren Ergebnisse der Bevölkerung
präsentiert und auch Umweltbildung an den Schulen betrieben. Dabei geht es stets darum, die Menschen für den Schutz der Artenvielfalt und des massiv bedrohten Andenbären zu sensibilisieren.
Gleichzeitig werden im Rahmen des Projektes Workshops für die dortigen Handwerkervereinigungen angeboten, die ihnen helfen sollen, ihre Organisation zu stärken, ihr Angebot auszuweiten und sich so bessere Einkommensquellen zu erschließen. Erschwert wird diese Arbeit vor Ort durch die vielen Waldbrände, die meist durch das Abbrennen von Feldern verursacht wird. Die Bauern vor Ort sind überzeugt, dass diese „Technik“ die Ernte verbessert. Obwohl es Bemühungen gibt, dieses Abbrennen kontrolliert vonstatten gehen zu lassen, greifen die Flammen bisweilen auf die Wälder über.
Deshalb ist es auch Teil des ProBosque Manu-Projekts, das auch von der Internationalen Klima-schutzinitiative (IKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert wird, bestehende Feuerwehrbrigaden zu stärken und weitere zu etablieren. Zu den Mitgliedern dieser Brigaden gehören auch die Parkranger, die mit Herz und Verstand die Menschen davon überzeugen, wie wichtig es für die Natur, den Artenschutz und die eigene Sicherheit ist, auf das Abbrennen der Vegetation zu verzichten.
Auch in Guayana unterstützt die Akademie die Pläne der ZGF und der dortigen Regierung, ein etwa 6000 Quadratkilometer großes Schutzgebiet in den komplett bewaldeten und unbewohnten Kanuku Bergen im Herzen der Rupuni Savanne einzurichten. Dort werden derzeit über Kamerafallen Basisinformationen über große Säugetiere gesammelt. Zudem werden Manager und Ranger in der Sammlung und Analyse von Daten vor Ort ausgebildet, die das Gebiet regelmäßig durch Patrouillen mit dem Boot und zu Fuß zu überwachen – um beispielsweise illegalen Holzschlag zu verhindern.
Komplette Projektberichte der ZGF dazu hier zum Downloaden. ZGF-Bericht 2019