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Mit Hausziegen Artenvielfalt verstehen
Viele Hausziegenrassen sind akut vom Aussterben bedroht – ebenso wie ihr Urahn, die Bezoarziege. Doch wie konnten aus der Wildform so viele verschiedene Rassen entstehen, die sich in Aussehen und Verhalten so gar nicht ähneln? Dazu hat die Akademie im Wild- und Freizeitpark Höllohe ein pädagogisches Konzept entwickelt.
Der Betriebsleiter des Tierparks, Stefan Jahreiß, beschreibt, wie das Projekt bei den Besuchern ankommt:
„Das 2019 gestartete Ziegenprojekt im Wild- und Freizeitpark Höllohe ist ein besonderer Anziehungspunkt für Groß und Klein. Das Ziegengehege war schon immer beliebt bei den Besuchern, doch durch die Haltung von mittlerweile 13 unterschiedlichen Rassen hat es erneut Zulauf erfahren. Die Leute nehmen sich mehr Zeit, um das Verhalten der Tiere zu beobachten. Anhand der Schautafeln, welche die Akademie für Zoo und Wildtierschutz gespendet hat, sowie der Porträtaufnahmen der einzelnen Ziegenböcke können die Menschen spielerisch mehr über die charismatischen Tiere erfahren. Alle Böcke haben tolle Namen, die ihren Charakter oder ihr Aussehen widerspiegeln. Ob Elvis, Rambo oder Jackson, die Kinder lieben es, im Gehege ihre Lieblingsziege zu finden und beim Namen zu rufen. Oft entwickelt sich daraus ein Suchspiel: Wer am schnellsten die ausgewählte Ziege auf der Weide sieht, hat gewonnen. Die Vielfalt der Rassen überrascht und fasziniert viele Besucher und macht ihnen Lust darauf, sich mehr mit dem Thema Tierhaltung und dem Schutz von seltenen und bedrohten Haustierrassen zu befassen.
Der Wild- und Freizeitpark Höllohe hat durch die Unterstützung der Akademie für Zoo- und Wildtierschutz e.V. einen großen Schritt zur modernen Tierhaltung machen können. In Zeiten, in
denen viele Menschen den Bezug zur Natur verlieren, ist es umso wichtiger, attraktive und lehrreiche Angebote zu schaffen.“