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    © Foto Akademie für Zoo- und Wildtierschutz e.V.
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Zwei Elefanten und ihr neues Zuhause

30 Jahre lang waren die beiden Elefantenkühe Savana (44 Jahre) und Tamara (43 Jahre) an ihr Gehege im Zoologischen Garten Pistoia in Italien gewöhnt. Im Oktober 2015 haben sie dann endlich eine neu angelegte Außenanlage bekommen, wesentlich größer als ihre alte Anlage. In dem großzügigen neuen Areal verfügen die Tiere nun über Sandhaufen, Baumstämme, echte Bäume und vielerlei andere Elemente für ihr "behavioural enrichment".

 Es gibt allerdings ein Problem: Um von ihrem Stall in das neue Gehege zu gelangen, müssen die Elefanten einen kurzen Korridor durchlaufen, und dies scheint für sie eine zu große Neuheit zu sein. Die Pfleger und der Direktor des Zoos hoffen zunächst, dass sich die beiden "Damen" mit etwas Zeit und Geduld zuerst an den Gang, und dann an das neue Gehege gewöhnen werden. So vergehen Wochen und Monate, aber Savana und Tamara betreten den Korridor nur ganz kurz, während sie den Großteil ihrer Zeit lieber in ihrem Stall oder auf der alten Anlage verbringen. Bis zum Frühjahr 2017 ist die Grenze, die sie partout nicht überschreiten, genau der Übergang vom Korridor zum neuen Gehege. Das am Eingang zur neuen Anlage ausgelegte Futter reicht als Lockmittel nicht aus, da sich die Tiere mithilfe ihres Rüssels einfach in die Länge strecken und mitsamt des Futters schnell wieder in ihren Stall zurückkehren. Die Pfleger haben inzwischen jeglichen Trick probiert, um die Tiere zum Besuch der neuen Anlage zu ermutigen, aber wissen nun nicht mehr weiter.

Im Juni 2017 bittet der Zoo Pistoia Prof. Dr. Henning Wiesner und Dr. Julia Gräfin Maltzan um Rat. Beide kennen den Zoo wie auch die Elefanten gut. Schließlich haben sie schon mehrmals behandelt, zum Beispiel deren Hufe geschnitten und gepflegt. Wiesner und Maltzan reisen nach Italien, besichtigen das neue Gehege, sprechen mit den Pflegern und entwickeln eine neue Strategie: Maßnahmen sind die vorbereitenden Schritte, dann Sie empfehlen, die Tür vom Stall zum alten Gehege strikt zu schließen, den Korridor vom Stall zum neuen Gehege hingegen Tag und Nacht zu öffnen, Futter und Wasser nur mehr im neuen Gehege anzubieten. Die Pfleger sollen auf der neuen Anlage Äste, frisches Laub und eine Wasserdusche wegen des sehr heißen Sommers anbieten. Zunächst reagieren die Elefantenkühe darauf etwas perplex und verharren drei Tage stur, ohne sich auf die neue Anlage zu wagen. Aber am vierten Abend betreten sie endlich erstmals das neue Gehege! Sie bleiben zwar vorerst direkt neben dem Korridor, aber es ist inzwischen klar, dass der erste und größte Schritt geschafft ist.

In den folgenden Tagen ist Savana die Mutigere. Sie wagt sich in das Gehege, spaziert auf dem Gras, betreibt Ganzkörperpflege mit Sand, erkundet jeden Winkel und kehrt erst dann in den Stall zurück. Tamara dagegen, die ursprünglich als erste das neue Gehege betreten hatte, ist noch zaghafter und hält sich nur kurze Momente auf der neuen Fläche auf, bevor sie in den Korridor zurückkehrt. Ihre "Komfortzone" ist vorerst noch der alte Stall. Sie braucht etwas mehr Zeit, um mit allem Neuen vertraut zu werden, aber es ist klar, dass für sie wie auch für Savana das neue von der Akademie ausgeklügelte Management eine deutliche Verbesserung für ihr Wohlbefinden darstellt.

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Akademie für Zoo- und Wildtierschutz e.V.
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Telefon +49 (0) 151 74489223
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